Parkettboden selbst reparieren

Kratzer & Co im Parkett entfernen? So einfach geht’s!

Holzboden wird mit einem Tuch und Reinigungsmittel gereinigt.jpg
@ stokkete / Shotshop.com

Das Parkett ist Österreichs beliebtester Bodenbelag. Es strahlt Behaglichkeit und Wärme aus, ist robust, braucht manchmal allerdings auch etwas Pflege. Zum Beispiel dann, wenn sich Kratzer im Boden nicht mehr übersehen lassen. Im Idealfall reparieren Sie Ihr Parkett möglichst zeitnah, sobald sich kleinere Schäden abzeichnen. Und das muss weder kompliziert noch teuer sein.

Oberflächenbehandlungen von Parkett: 4 Varianten

Es gibt vier verschiedene Arten von Oberflächenbehandlungen von Parkett: unbehandeltes, geöltes und lackiertes Parkett sowie die Kombination aus geöltem und lackiertem Parkett. In den meisten Fällen handelt es sich aber um geöltes oder lackiertes Parkett. Die Unterschiede dieser beiden populären Varianten sind zum Teil relativ groß.

Geöltes vs. Lackiertes Parkett

Geöltes Parkett hat eine natürliche Optik und kommt überwiegend mit einer Maserung daher. Es steht für einen lebhaften, rustikalen Stil, wohingegen lackiertes Parkett eher ruhig wirkt und ein glänzendes Finish hat.

In Sachen Haptik ist die geölte Variante viel näher am Holzwerkstoff. Lackiertes Parkett hingegen hat eine glatte Oberfläche und geht man barfuß, besteht kein direkter Kontakt zum Holz.

Parkettpflege & Reparatur

Bei geöltem Parkett ist ein Nachölen hie und da unbedingt zu empfehlen. Außerdem lohnt sich das Beimengen von Holzbodenseife in das Wischwasser. Hier punktet das lackierte Parkett, denn es ist äußerst pflegeleicht. Ein nebelfeuchtes Wischen ist völlig ausreichend.

Zwar können beim geölten Parkettboden Oberflächenschäden leichter entstehen, Kratzer lassen sich allerdings leicht ausbessern. Bei einer lackierten Oberfläche entstehen mechanische Schäden nicht so schnell, sollten jedoch eines Tages Kratzer entstehen, lassen sich diese nur schwer entfernen. Daher lohnt es sich, Dielen auf Reserve zurückzulegen, damit sie bei Bedarf ausgetauscht werden können.

Schäden im Parkett reparieren: Diese Tipps helfen Ihnen dabei

An dieser Stelle haben wir Tipps und Tricks zusammengetragen, damit Sie Ihr Parkett einfach selbst reparieren können. Mit nur wenigen Handgriffen erstrahlt Ihr hölzerner Boden somit wieder in neuem Glanz.

Sehr kleine Kratzer mit Walnuss entfernen

Wirklich kleine Kratzer lassen sich oft mit einer Walnuss beheben. Dazu knacken sie die Nuss und schaben mit der Frucht so lange über den Kratzer, bis er sich gefüllt hat. Da Nüsse äußerst ölhaltig sind, wird der Abrieb rasch in den Boden einziehen und sich binnen weniger Tage verfestigen.

Kleine Kratzer herauspolieren

Sind die Kratzer im Parkett nicht besonders tief, kann man das Parkett reparieren, indem man diese herauspoliert. Dazu geben Sie etwas Wachs, Möbelpolitur oder Parkettöl auf ein weiches Tuch und reiben damit so lange über die schadhafte Stelle, bis der Fehler nicht mehr zu sehen ist. Um auf Nummer sicher zu gehen, fragen Sie am besten zuvor bei Ihrem Bodenhersteller nach, welche Materialien das Holz verträgt. So kommt es nicht zu unerwünschten Verfärbungen.

Dellen mit dem Bügeleisen ausbessern

Dellen im Parkett lassen sich mit einem kleinen Kniff wieder ausbügeln – im wahrsten Sinne des Wortes. Träufeln Sie etwas Wasser auf die betreffende Stelle und zücken Sie das Bügeleisen. Beim wiederholten Drücken des Bügeleisens auf die Delle quellt das erwärmte Wasser das Holz auf. Auf diese Weise beult sich die Delle wieder aus. Schleifen Sie die Stelle vorsichtig ab, so wird sie wieder ebenmäßig. Im letzten Schritt sollte der Boden noch mit einer Politur oder ähnlichem gepflegt werden.

Auffällige Kratzer mit Hartwachs entfernen

Tiefere Kratzer im Parkett lassen sich mit Hartwachs in der passenden Farbe behandeln. Dafür wird das Wachs zunächst in einem feuerfesten Gefäß geschmolzen. Anschließend tropfen Sie es auf den Kratzer. Wenn das Wachs ausgehärtet ist, entfernen Sie die überstehenden Wachsreste mit einem Hobel.

Schnitte & Löcher mit Holzpaste ausbessern

Mit einer handelsüblichen Holzpaste, die es in jedem Baumarkt zu kaufen gibt, lassen sich Schnitte und Löcher wieder kitten. Wählen Sie die Farbe, die der Ihres Bodens am nächsten kommt. Sinnvoll ist es auch, ein paar Holzspäne des Bodens beizumischen, um möglichst nah an den Farbton heranzukommen. Bevor Sie die Paste auftragen, sollte der Boden abgesaugt und mit einem feuchten Tuch gereinigt werden. Danach ist eine Trockenzeit von etwa zehn bis zwölf Stunden einzurechnen.

Wasserschäden mit Parkettöl oder Retuschierstift beheben

Wasserflecken auf Holzböden sind schon etwas schwieriger zu handhaben, beziehungsweise ist ein Quäntchen Glück vonnöten. Hellen Wasserschäden auf geöltem Parkettboden kann mit punktuellem Schleifen und anschließendem Ölen mit dunklerem Parkettöl der Garaus gemacht werden. Handelt es sich um helle Flecken auf lackiertem Parkett, können Sie Ihr Glück mit einem Retuschierstift – erhältlich im Baumarkt oder Fachhandel – versuchen. Bei dunklen Wasserflecken auf geöltem Parkett empfiehlt sich das partielle Abschleifen und erneute Ölen. Sollten dabei größere Unebenheiten entstehen, kann mit Holzkitt nachgearbeitet werden. Auch in diesem Fall lohnt es sich, Parkett in Reserve aufzubehalten. Sollten die Reparaturversuche nicht fruchten, können Sie immer noch einzelne Stäbe austauschen. Dunkle Flecken auf versiegeltem Parkett stellen das Worst Case Szenario dar: Hierbei wird in der Regel der Austausch des gesamten Parkettbodens empfohlen, da ein teilweises Abschleifen sowohl in der Lackschicht, als auch in der Farbgebung auffällig wäre.

Parkett an-, abschleifen oder austauschen?

Wenn Ihr Parkettboden stark beansprucht ist und Sie mit dem Gedanken spielen, es komplett zu erneuern, lohnt es sich vielleicht, es vorerst nur zu renovieren. Bei lackiertem Parkett wird die Lackschicht durch das Anschleifen erneuert. Stark in Mitleidenschaft gezogenes Parkett muss hingegen abgeschliffen werden. Hierbei wird der Lack und etwa ein Millimeter des Holzes abgeschliffen. So werden auch Oberflächenbeschädigungen wie Kratzer und Quetschungen entfernt. Größere Schäden, etwa tiefere Kratzer oder Fugen, müssen vor dem erneuten Lackieren verputzt und durch Holzstaub abgedeckt werden.

Wir hoffen, Ihnen mit diesen Tipps zu einem Parkettboden zu verhelfen, der wie neu erscheint. In unserem Preisvergleichsportal finden Sie außerdem diverse Schutzmittel für Holzbeläge zum besten Preis. Wenn Sie Ihren Parkettboden renoviert haben, interessiert Sie bestimmt auch, wie Sie ihn frei von Staub und Dreck halten können. Das können Sie im Artikel “Saugroboter oder Staubsauger: Was passt zu mir?” nachlesen.

#kuverttipp

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Die Redaktion
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