Tablet kindersicher machen: So geht's

So machen Sie Ihr Tablet kindersicher: Alles über Werkeinstellungen, Apps, Android & iPad im Vergleich Zeitbegrenzung & Co.

Mutter und Tochter sitzen auf der Couch und schauen auf das Tablet.png
© Shutterstock

Tablets sind intuitiv und machen Kindern Spaß, sollten aber mit etwas Vorsicht genossen werden. Dafür gibt es aber eine Vielzahl an Hilfsmitteln, um den Umgang mit dem Tablet kindgerecht zu gestalten.

Die Werkseinstellungen checken

Inzwischen ist bei allen Herstellern angekommen, dass Tablets auch Familien-Geräte sind. Deshalb bringen Apple, Android und Co. inzwischen Hilfseinstellungen mit, die das Smartphone oder Tablet kindersicher machen. Dabei verhindert man, dass In-App-Käufe getätigt werden können und regelt die Inhalte des Browsers – vorausgesetzt man verwendet den vorinstallierten Browser. Viele Systeme bieten auch einen eingeschränkten Modus an, der viele Funktionen mit einem Passwort sichert. Trotzdem bieten sie nur einen ersten Schutz – für viele Einstellungen sollte eine zusätzliche App genutzt werden.

Kindersicherung auf Android

Android bietet die Möglichkeit, mehrere Nutzerprofile für ein Gerät anzulegen, ähnlich wie es bei Computern üblich ist. Hierbei kann man auch sogenannte “Eingeschränkte Profile” erstellen, bei denen geregelt werden kann, auf welche App dieses Profil zugreifen kann. Und so geht’s:

  1. Einstellungen öffnen
  2. In den Einstellungen zuerst Gerät, dann Nutzer auswählen
  3. Tippen Sie auf Nutzer oder Profil hinzufügen
  4. Wählen Sie Eingeschränkte Profile aus
  5. Nun können Sie einstellen, welche Apps das Profil verwenden darf

Die andere Möglichkeit der Kindersicherung auf Android ist für Eltern gedacht, die verhindern wollen, dass Kinder im Google Play Store unangemessene Inhalte herunterladen. Hierbei kann man dann die Altersfreigabe festlegen, die für das Kind geeignet ist. Und so geht’s:

  1. Google Play Store öffnen
  2. Im Menü Einstellungen auswählen
  3. Tippen Sie auf Jugendschutzeinstellungen
  4. Aktivieren Sie die Jugendschutzeinstellungen
  5. Anschließend können Sie für die Kategorien Apps und Spiele, Filme, Serien und Musik die genauen Altersbegrenzungen definieren.

Wichtig: Beide Optionen können vom Kind selbst deaktiviert werden, wenn es den Code des Geräts kennt. Daher sollte dieser geheim gehalten werden.

Vielen Eltern ist es außerdem wichtig, dass sie ihre Kinder davon abhalten können, im Play Store oder innerhalb von Apps (“In-App-Käufe”) Geld auszugeben. Hierfür gibt es in demselben Menü, in welchem man auch die Jugendschutzeinstellungen findet, die Einstellungen Authentifizierung für Käufe erforderlich und Biometrische Authentifizierung. Bei Aktivierung der ersteren Einstellungsmöglichkeit muss vor einem Kauf das Passwort des Google-Accounts des Geräts oder eine PIN eingegeben werden. Wählt man Biometrische Authentifizierung aus, muss der Kauf ab sofort mit einem Fingerabdruck bestätigt werden. Folgend eine Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Authentifizierung für Käufe:

  1. Google Play Store öffnen
  2. Im Menü Einstellungen auswählen
  3. Tippen Sie Authentifizierung für Käufe an
  4. Wählen Sie je nach Wunsch Für alle Käufe bei Google Play auf diesem Gerät oder Alle 30 Minuten aus
  5. Bestätigen Sie die Auswahl mit Ihrem Google Passwort
  6. Wählen Sie aus, ob die Authentifizierung ab sofort über das Google Passwort erfolgen soll oder ob Sie eine spezielle PIN dafür erstellen möchten
  7. Optional: Aktivieren Sie die Biometrische Authentifizierung

Kindersicherung auf iOS

Die wichtigsten Kindersicherungseinstellungen für iOS können bequem über das Menü Einschränkungen gesteuert werden:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen
  2. Tippen Sie auf Allgemein und wählen Sie anschließend Einschränkungen aus
  3. Wählen Sie Einschränkungen aktivieren aus
  4. Sie werden aufgefordert, eine PIN zu erstellen
  5. In Zukunft kann man nur auf das Einschränkungsmenü zugreifen, wenn man diese PIN hat

Nun können Sie hier allerlei Einstellungen vornehmen. Zum einen gibt es die Möglichkeit, zu bestimmen, auf welche Apps zugegriffen werden darf. Auch, ob Apps installiert oder gelöscht werden können. Des Weiteren gibt es hier Einstellungen zur Altersfreigabe und ob explizite Inhalte bei Videos, Musik und Podcasts konsumiert werden dürfen.

Besonders wichtig ist hier die Einstellung In-App-Käufe, die verhindert, dass Ihr Kind innerhalb von Apps Geld ausgibt. Da manche Apps für einfache Sachen Wucherpreise verlangen und unmoralische Taktiken anwenden um an Geld zu gelangen, ist diese Einstellung unabdingbar.

Sollten Sie zudem über den Datenschutz Ihres Kindes besorgt sein, können Sie festlegen, ob Apps auf den Standort, die Kontakte, Kalender und Fotos des Geräts zugreifen können. Darüber hinaus können Sie bestimmen, ob das Kind Änderungen in den Apps Mail, Kontakte und Kalender vornehmen darf (bezieht sich nur auf die Grundeinstellungen dieser Apps). Dafür tippen Sie auf Änderungen nicht zulassen.

Apps

So praktisch die Werkseinstellungen sind, sie reichen aber oft nicht weit genug. Dafür gibt es eine Vielzahl von Apps von Drittanbietern, die umfangreichen Schutz für Kinder anbieten. Dabei kann kontrolliert werden, welche Apps sie nutzen dürfen. So können Sie sicher gehen, dass keine Käufe getätigt werden können, denn das geht schnell und gerade bei In-App-Käufen für Spiele ist die Versuchung groß. Passt man nicht auf, kommt das böse Erwachen am Ende des Monats. Weiters kontrolliert der Jugendschutz die Inhalte, die auf YouTube und im Browser angezeigt werden. Viele dieser Einstellungen bieten Android und iOS zwar in den Werkseinstellungen, doch häufig gibt es bei Drittanbietern Apps mit feineren Einstellungsmöglichkeiten. Einige dieser Apps ermöglichen auch Zeitsperren. Damit kann automatisch kontrolliert werden, wann und wie lange die Kinder das Tablet nutzen dürfen.

Zeitbegrenzungen in Android und iOS

In Android gibt es derzeit keine vorinstallierte Möglichkeit, die Bildschirmzeit von Kindern einzugrenzen. Allerdings bietet Google eine App namens “Google Family Link” an. Hier gibt es eine Version für Eltern (“Google Family Link für Eltern”) und eine für Kinder (“Google Family Link für Kinder und Teenager”). Über die Eltern-App können dann unter anderem Einstellungen zur Bildschirmzeit vorgenommen werden, aber auch zum Beispiel der Aktivitätsverlauf oder der Standort des Kindes überprüft werden.

In iOS gibt es dagegen eine integrierte Möglichkeit, die sich “Bildschirmzeit” nennt. Hier können Sie festlegen:

  • Wie lang welche App pro Tag verwendet werden kann
  • In welchen Zeiträumen das Tablet oder Smartphone gar nicht verwendet werden darf (Ausnahme: Telefon)
  • Mit welchen Telefon-, FaceTime-, Nachrichten- und iCloud-Kontakten Ihr Kind wann kommunizieren kann
  • Auf welche Apps Ihr Kind unabhängig von anderen Einstellungen immer Zugriff haben soll

Sie aktivieren die Zeitbegrenzungen, indem Sie folgendes auswählen:

  1. Öffnen Sie die Einstellungen und wählen Sie anschließend Bildschirmzeit aus
  2. Tippen Sie auf Bildschirmzeit aktivieren
  3. Tippen Sie auf Weiter
  4. Wählen Sie das Gerät Ihres Kindes aus
  5. Nun können Sie die Zeitbegrenzungen konfigurieren

Die Konfiguration kann direkt auf dem Gerät des Kindes oder auf Ihrem iOS-Gerät mithilfe der Familienfreigabe vorgenommen werden. In ersterem Fall sollten Sie zusätzlich die Option Bildschirmzeit-Code verwenden einrichten. Somit muss erst ein Code eingegeben werden, um auf die Bildschirmzeit zugreifen zu können.

Wichtig: Findige Kinder können die Zeitbegrenzungen der Bildschirmzeit in iOS auch umgehen. Dazu müssen sie entweder nur die Uhr des Geräts umstellen oder die gefragte App neu installieren. Deswegen sollte man sich nicht zu sehr auf diese Einstellungen verlassen.

Mobilfunkanbieter

Besonders wenn Kinder ein eigenes Tablet oder Mobiltelefon mit Vertrag haben, bietet es sich an, dort Jugendschutzeinstellungen vorzunehmen. Dazu gehört das Blockieren von bestimmten Telefonnummern, die Geld kosten und das Begrenzen der Gesamtausgaben. Viele Anbieter haben dafür auf den jeweiligen Online-Portalen eigene Einstellungsmöglichkeiten, helfen aber auch telefonisch oder per E-Mail bei der Einrichtung.

Hülle und Schutzfolie

Kinderhände sind klein und Tablets sind oft rutschig und können leicht herunterfallen, egal wie sorgsam man damit umgeht. Man tut sich also auch selbst einen Gefallen, wenn man die häufig teuren Geräte mit einer Hülle schützt. Schutzfolien, die dafür sorgen, dass das Display keine Kratzer abbekommt und sauber bleibt, sollten ebenfalls zur Standardausrüstung für Smartphone und Tablet gehören. Beides ist häufig sehr günstig zu haben und erspart langfristig viel Ärger.

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Die Redaktion
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