Allergie und Covid-19 Impfung

Was hat es mit Covid-19 Impfungen und Allergien auf sich? Das erfahren Sie hier! Klicken Sie rein!

Der Arzt bereitet die Impfstoffinjektion vor, während der Patient im Hintergrund wartet.jpg
© Elnur_ / Shotshop.com

Licht am Ende des Corona Tunnels: Impfung

Seit Anfang Dezember werden die ersten Dosen des mRNA-Impfstoffes von Biontech und Pfizer in Großbritannien und seit letztem Wochenende nun auch bei uns verimpft. Nach den ersten Dosen in Großbritannien sind bei zwei Personen allergische Reaktionen aufgetreten, eine sogenannte Anaphylaxie. Eine Anaphylaxie ist eine Überreaktion des menschlichen Immunsystems und kann sich in unterschiedlichen Schweregraden zeigen. Diese Art von allergischer Reaktion kann bei Zufuhr von jeglichem Fremdeiweiß auftreten und ist nichts Impfspezifisches. Die häufigsten Auslöser für eine Anaphylaxie im Alltag sind Nahrungsmittel und Insektengifte.

Bei einem mRNA (Boten-RNA oder messenger Ribonukleinsäure) Impfstoff handelt es sich um eine neuartige Technologie. In diesen mRNA-Impfstoffen ist ein Bauplan für einen einzigen Baustein des Virus enthalten und keinerlei menschliche Erbinformation. Diese mRNA-Bestandteile werden anschließend nach einiger Zeit wieder abgebaut. Bis dahin werden die Bestandteile nach erfolgter Impfung vom Immunsystem als Fremdeiweiße erkannt und spezifische Abwehrzellen dagegen gebildet. Wenn die geimpfte Person später mit dem SARS-CoV-2-Virus in Kontakt kommt, erkennt ihr Immunsystem das Virus wieder und ist in der Lage, es abzuwehren. Wie lange diese Wirkung anhält ist noch nicht abschließend geklärt.

Allergische Reaktionen und Impfung

Aufgrund der vermehrten Meldungen von allergischen Reaktionen nach Impfungen mit dem mRNA-Impfstoff von Biontech und Pfizer haben nun mehrere ärztliche Fachgesellschaften Statements dazu abzugeben. Die American Academy of Otolaryngology–Head and Neck Surgery (AAO–HNS) and the American Academy of Otolaryngic Allergy (AAOA) schreibt etwa in ihrer Aussendung, dass allergische Reaktionen nach Impfungen möglich, aber selten sind. Sie können durch das Impfstoffantigen, Reste von tierischem Eiweiß, antimikrobielle Wirkstoffe, Konservierungsmittel, Stabilisatoren oder andere Impfstoffkomponenten verursacht werden. Eine Anamnese hinsichtlich möglicher Allergien und hinsichtlich möglicher Reaktionen auf frühere Impfungen sollte vorab erhoben werden. Generell empfiehlt die Gesellschaft eine Überwachung der Patienten für 15 bis 30 Minuten nach erfolgter Impfung sowie geeignete Notfallsmedikamente (wie etwa Antihistaminika, Cortison oder Adrenalin) für den Fall einer allergischen Reaktion vor Ort zu haben. Allergien gegen Nahrungsmittel, Haustiere, Gifte, Umweltgifte, Latex oder andere Impfungen werden in dieser Aussendung nicht als Kontraindikation gesehen. Lediglich Patienten, die einmal auf eine mRNA-Impfung mit einer allergischen Reaktion reagiert haben, sollten keine weitere Gabe erhalten.

Der Ärzteverband Deutscher Allergologen sieht ebenfalls kein erhöhtes Risiko für allergische Reaktionen und bezieht sich mit dieser Aussage auf die Zulassungsstudie von Biontech und Pfizer. Hier wurden mehr als 22.000 Personen mit dem Wirkstoff geimpft und anschließend beobachtet. Die Anzahl der allergischen Reaktionen lag bei dieser Patientengruppe nur unwesentlich über der, der Placebogruppe (0,63% zu 0,51%). (Die Placebogruppe erhielt eine Impfung mit physiologischer Koschsalzlösung.)

Ähnliches schreibt auch die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) in ihrer Aussendung: mRNA-Impfstoffe sollten, wie alle Impfstoffe, unter sorgfältiger ärztlicher Aufsicht verabreicht werden, und es sollten geeignete medizinische Behandlungsoptionen im Falle einer allergischen Reaktion verfügbar sein.

Tipp von unserem Experten OA Dr. Stefan Edlinger:

ein arzt in weißem kittel lächelt
© Augenblick Stainz

Generell sollten lokale Reaktionen an der Einstichstelle nicht mit allergischen Reaktionen verwechselt werden. Neben lokalen Reaktionen wurden auch Müdigkeit, Kopfschmerzen, Schüttelfrost, Muskelschmerzen und gelegentlich Fieber beobachtet. Dies sind laut dem Robert-Koch-Institut (RKI) und dem Paul Ehrlich-Institut übliche Impfnebeneffekte. „Das Immunsystem reagiert mit Abwehr und übt so für den Ernstfall“.

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Die Redaktion
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