Die 5 faszinierenden Höhlen in Niederösterreich

Entdecken Sie beeindruckende Höhlen im Bundesland Niederösterreich und sehen sie selbst, wo die Fledermäuse zu Hause sind.

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Wer besinnliches Wandern und Badetage satthat, der kann sich auf mystische Entdeckungsreisen begeben und die Höhlen in Niederösterreich erkunden. Jede von ihnen hat sagenhaftes zu erzählen. Diese Entdeckungen können sowohl mit als auch ohne Kinder gemacht werden und sind optimale Wochenendziele. Festes Schuhwerk und Taschenlampen sind für diese Ausflüge wichtige Equipments.

Hermannshöhle

Die Hermannshöhle zählt zu den größten Höhlen Niederösterreichs und ist zudem das beliebteste Winterquartier für Fledermäuse, was bestimmt mit der Größe zu tun hat. Zu finden ist sie im Eulenberg, der nordwestlich von Kirchberg am Wechsel liegt. Namensgeber für die Höhle war Hermann Steiger, der früher die Burg Feistritz verwaltete. Er untersuchte 1843 die Höhle, nachdem sie schon seit bereits 1783 öfters urkundlich erwähnt wurde. Dort fand er den heutigen Haupteingang der Höhle, das Windloch. Die Gänge in der Höhle erinnern von der Struktur an ein Labyrinth, die sich über mehrere Etagen und auch über 73 Höhenmeter erstrecken. Keine Sorge, wer die Höhle betritt, kann dies mit einem Guide tun, der Ihnen noch mehr historische Hintergrundinformationen vermittelt. In der Höhle selbst werden Sie zu hoher Wahrscheinlichkeit auch Fledermäuse entdecken. Bisher wurden 17 verschiedene Fledermausarten darin entdeckt, wovon die „kleine Hufeisennase“ am häufigsten zu sehen ist.

Ötscher-Höhlensystem und Ötscher Tropfsteinhöhle

Das Ötscher-Höhlensystem kann sich mit seiner rund 26 Kilometer langen Route als die längste und vor allem tiefste Höhle Niederösterreichs behaupten. Die Höhle besteht aus zwei Kalk-Eingängen, dem Geldloch und dem Taubenloch, die alle über einen eigenen Eingang verfügen. 1994 wurde eine Verbindung zwischen den beiden Höhlen gefunden, die zum heutigen Namen Ötscher-Höhlensystem führte. Ende des 15. Jahrhunderts versuchte Kaiser Rudolf II das Gold, das sich laut Sagen dort befinden sollte, ausfindig zu machen – jedoch ohne Erfolg. Was noch als ein besonderes Merkmal des Ötscher-Höhlensystems erwähnt wird, sind die kuriosen Namen der Gänge und Hallen in der Höhle. So gibt es eine Alzheimerhalle, einen Hirnlosen Gang, Zaubergang und eine Halle der feurigen Zungen. Die etwa 30 km (Autofahrt) entfernte Ötscher Tropfsteinhöhle ist für ihren unterirdischen See bekannt. Um dorthin zu gelangen, empfehlen wir von Gaming den Weg zur Höhle zu nehmen. Dort starten Sie vom Parkplatz der Schindlhütte und gehen circa 50 Minuten zur Höhle. Wer das Innere des Naturspektakels erkunden möchte, kann dies nur mit einer Führung machen. Von Mai bis Oktober können Sie die Höhle erkundigen. Die Ötscher-Höhlensystem und Ötscher Tropfsteinhöhle sind ein optimales Ausflugsziel an Wochenenden.

Nixhöhle

Die Nixhöhle hat nicht nichts zu bieten, sondern trägt ihren Namen aus einem anderen Grund. Im Inneren der Höhle sind milchige Kalkablagerungen vorzufinden. Diese werden im Volksmund auch „Nix“ genannt, was im Lateinischen so viel bedeutet wie „Schnee“. Neben den Kalkablagerungen gibt es auch weitere Sehenswürdigkeiten in der Höhle: So lassen sich Tropfsteingebilde namens Madonna, Märchenseen und Kaskadenfall und viele weiter entdecken. Der mit Abstand interessanteste Fund in der Höhle bisher ist das Skelett eines Höhlenbären. Laut Forschungsberichten ist das Tier vor etwa 200.000 Jahren in der Höhle ums Leben gekommen und wurde vom Gestein eingeschlossen. Wer sich die Höhle ansehen möchte, der fährt nach Frankenfels und parkt sein Auto am Parkplatz an der Bundesstraße B39. Von dort wandert man den 500 m langen Serpentinenweg auf den Wiesberg zum Höhleneingang. Höhlenführungen werden von Ende April bis knapp Ende Oktober (26.Oktober) angeboten.

Rax-Eishöhle

Die Eishöhle von Rax gehört zu den kleineren Eishöhlen Niederösterreichs, doch sie kann mit dem acht Meter tiefen Schacht punkten, der auch im Sommer mit Schnee vollgefüllt ist. Darin befinden sich Kalzit-Kristalle, die volkstümlich auch als „Sauzähne“ bekannt sind. Diese Kristalle entstehen bei einer Temperatur von unter 0 Grad Celsius. Der restliche Teil der Höhle ist in rot-braunen Tönen versehen, die schöne Fotoaufnahmen bieten. Vorsicht ist bei der Wanderung zur Eishöhle selbst geboten. Beim Weg handelt es sich um ein alpines Geländer mit Gröll und mit wenig Stützen und Halterungen zum Festhalten. Daher sollten Sie Ihre aktuellen Fitnessleistungen kennen, um abzuschätzen, ob Sie fit genug für diese kleine, aber dennoch fordernde Tour sind. Zur Rax-Eishöhle gelangen Sie nördlich rund 500 m von der Neuen Seehütte entfernt und Nähe des Preinerwandkreuzes auf die Rax, wo sich der Eingang befindet.

Falkensteinhöhle

Eine kurze Autofahrt entfernt von der Rax-Eishöhle finden Sie eine wärmere Höhle, die Falkensteinhöhle. Sie ist ganzjährig geöffnet und kann allein erkundet werden. Die Taschenlampe und auch die Stirnlampe sollten Sie nicht vergessen. Um sie zu besichtigen, bietet sich der Wanderweg Nr. 834 an. Dieser führt unter die Falkenstein-Südwände in den Wald nach Westen. Danach geht man noch 60 Meter bis man zu den Holzstiegen gelang, die direkt zur Höhle führen. Die kleine Route ist für Stiegengeher kein Problem und kann auch mit Kindern gegangen werden. Die Höhle ist mit Fledermäusen gut ausgestattet, daher sollte darauf geachtet werden, diese nicht zu stören. Wenn Sie die Route erweitern möchten und Sie Ihr persönliches Schrittziel noch nicht erreicht haben, dann können Sie zusätzlich zur Luckerten Wand gehen. Die Wand ist – wie der Name schon sagt – mit einem Loch versehen und bietet sich als nette Fotokulisse oder eben als Raststation mit interessanter Aussicht an. Eine Rundwanderung mit den beiden Attraktionen dauert um die 1,5 Stunden.

Tipps für die Höhlenerkundung

Damit Sie gut ausgerüstet die erste Höhle von dieser Liste entdecken können, sollten Sie sich diese Tipps zu Herzen nehmen. Dann kann einer Besichtigung nichts mehr im Wege stehen.

Unten findest du passendes Equipment für deine Höhlenerkundung:

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Die Redaktion
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