Österreich und Wein passen einfach gut zusammen. Doch welche Qualitätsmerkale gibt es? Und wo kommt Österreichs Qualitätswein eigentlich her? Grundsätzlich kann Wein in ganz Österreich angebaut werden. Die klimatischen Bedingungen und fruchtbaren Böden im Osten Österreichs machen jedoch vor allem diese Regionen besonders attraktiv für Weinanbau.
Die Qualitätsstufen
Die niedrigste Qualitätsstufe bei heimischen Weinen ist der Tafelwein bzw. Wein ohne geografische Angabe. Auf der Flasche dürfen lediglich Angaben wie „Wein aus Österreich“ oder „österreichischer Wein“ angegeben werden. Damit ein Wein die Bezeichnung „Landwein“, also ein Wein mit geschützter geografischer Angabe, verliehen bekommt, muss er aus einer dieser 4 Weinbaugebieten stammen: Weinland (Niederösterreich, Burgenland), Wien, Steirerland (Steiermark) oder Bergland (Oberösterreich, Kärnten, Tirol, Salzburg, Vorarlberg). Nähere Ortsangaben dürfen hier jedoch nicht aufs Etikett. Die nächste Stufe bildet der Qualitätswein ab. Im Supermarkt erkennen Sie jene Weine an der rot-weiß-rot Banderole am Verschluss. Die Weinkategorie unterliegt strengen Qualitätskriterien. Beim Qualitätswein müssen die Trauben aus einem Weinbaugebiet stammen. Der Alkoholgehalt muss mindestens 9% Vol. betragen. Experten sprechen auch von dem sogenannten Mostgewicht, welches in KMW (Klosterneuburger Mostwaage) gemessen wird. Sie gibt den Zuckergehalt in Gewichtsprozenten. Bei Qualitätsweinen muss das Mostgewicht mindestens 15° KMW betrage. Der Wein muss außerdem chemisch geprüft sein und einer Kostkommission standhalten. Qualitätsweine nennt man auch Weine mit geschützter Ursprungsbezeichnung. Im Bereich der Qualitätsweine wird wiederum zwischen Kabinett, regionaltypischer Qualitätswein und Prädikatswein unterschieden. Prädikatsweine haben einen besonders hohen Restzuckergehalt, das zeichnet sich auch in ihrer edlen Süße ab. Prädikatsweine passen hervorragend zu Desserts oder edlen Käsesorten. Diese Weine werden später als Kabinettweine geerntet. Die Trauben verschrumpeln bereits an der Rebe. Bei der Trockenbeerenauslese wird mit der Ernte so lange gewartet, bis sich der Edelfäulepilz Botrytis cinerea bildet. Da gehört natürlich immer ein wenig Glück dazu, denn das Wetter im Spätherbst muss dabei unbedingt mitspielen. Deshalb sind Prädikatsweine auch ein Stück teurer und limitiert.
Es gibt folgende Ausprägungen von Prädikatsweinen.
- Spätlese
- Auslese
- Beerenauslese
- Eiswein
- Strohwein/Schilfwein
- Trockenbeerenauslese
Die Weinbauregionen
Es gibt 4 Weinbauregionen, das Weinland (Niederösterreich, Burgenland), Wien, Steirerland (Steiermark) oder Bergland (Oberösterreich, Kärnten, Tirol, Salzburg, Vorarlberg), die eine Gesamtnutzfläche von 48.721 ha bieten. 65,7 % davon ist mit weißen, 34,3 % mit roten Rebsorten bestockt. Je nach Boden und Klima werden die Weinbaugebiete mit verschiedenen Rebsorten bebaut. Die 4 Weinbauregionen werden 16 spezifische Gebiete unterteilt, wobei jedes Gebiet für typische Rebsorten bekannt ist:
- Steiermark (Südost- , West- und Südsteiermark)
- Burgenland (Neusiedlersee, Neusiedlersee-Hügelland/Leithaberg, Mittelburgenland, Südburgenland/Eisenberg)
- Niederösterreich (Weinviertel, Wachau, Kamptal, Kremstal, Traisental, Wagram, Carnuntum, Thermenregion)
- Wien
Warum genau diese Gebiete besonders guten Wein hervorbringen? Der Boden macht es aus. Vor allem vulkanische Böden, wie man sie in der Steiermark oder der Thermenregion vorfindet, sind sehr fruchtbar. Aber auch das relativ milde Klima im Osten Österreichs spielt diesen Regionen und dem Weinbau in die Karten.