Wie funktioniert ein Wurmkomposter?

Auch schon auf den Wurm gekommen? Wir erklären Ihnen, wie Kompostwürmer Ihnen das Leben erleichtern werden.

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Sie kennen wahrschein den guten alten Komposthaufen. Eine spezielle Form des Komposthaufens ist der Wurmkomposter. Die Beschaffung eines Wurmkomposters ist anfangs aber gar nicht so einfach. Außerdem darf nicht willkürlich jeden Bioabfall in das Ökosystem hineingekippt werden. Wurmkomposter sind nämlich, anders als gewöhnliche Komposthaufen, komplexe Ökosysteme. Zusätzlich bekommt man am Enden, wenn man den Wurmkomposter richtig bewirtet hat, ein natürliches Düngermittel, dass wahre Wunder wirken kann. Wir haben ein paar Tipps, wie es mit dem Wurmkomposter von Anfang an funktioniert.

Wie funktioniert ein Wurmkomposter?

Wurmkomposter sind mehr als nur ein Abfallhaufen. Sie sind ein komplexes Ökosystem. Wie der Name Wurmkomposter bereits verrät, befinden sich Würmer, die für die Zersetzung des Bio-Abfalls zuständig sind, in der oberen Bodenschicht. Das Ökosystem beherbergt jedoch viele weitere Mikroorganismen wie Bakterien, Pilze, Kolibolen und Milben. Auch diese Mikroorganismen sind essenziel für den Abbau von Pflanzenresten.

Im Wurmkomposter arbeiten die Mikroorganismen, also Bakterien und Pilze, gemeinsam mit den Kompostwürmern an der Zersetzung des Bioabfalls. Die Oberfläche des Mülls wird von den Mikroorganismen bewirtet. Sie schließen die Oberfläche auf, um sich mit den gewonnenen Stoffen zu vermehren. Die Kompostwürmer nähren sich wiederrum an den Pilzen und Bakterien. Sie verdauen das Substrat. Mikroorganismen und mineralische Zusatzstoffe. Daraus entsteht Wurmkot, eine stabile Masse, die an kleine Krümel erinnert. Wurmkot ist sozusagen der fertige Wurmkompost bzw. Wurmhumus. In einem Wurmkomposter bzw. in einer Wurmkiste gibt es verschiedene Schichten, in denen diverse biologische Prozesse vor sich gehen. Die oberste Schicht besteht aus 2-4 cm frischem Bioabfall, der sich fortlaufend in Humus zersetzt. Direkt unter dieser Schicht sind die Würmer sehr aktiv und beginnen mit ihrer Arbeit. Im unteren Bereich der Wurmkiste befindet sich der fertige Humus. Da dort auch kaum noch Fressbares vorhanden ist, sind auch nur noch wenige Würmer zu finden. Aus ca. 10 kg Bioabfall wird ca. 1 kg Wurmhumus. Wurmhumus ist extrem nährstoffreich, er enthält bis zu 7x so viele Nährstoffe wie normale Gartenerde und eignet sich deshalb bestens als natürliches Düngermittel. Außerdem wird durch die Kompostierung CO2 wieder in der Erde gebunden. In einem Jahr kann man mit einer Wurmkiste ca. 67 kg CO2 einsparen.

Das klingt nach einem komplexen Ökosystem. Jetzt fragen Sie sich sicher, wo man einen Wurmkompost unkompliziert herbekommt. Schauen Sie doch mal auf wurmkiste.at vorbei. Dort bekommen Sie Starter-Sets, mit denen Sie einfach und schnell Ihren eigenen Wurmkompost heranzüchten. Der Wurmkompost entsteht dann in Ihrem eigenen Garten oder am Balkon in Form einer platzsparenden Kiste. Die Lebensdauer eines Wurmkomposts hängt vom Standort und der Nutzung ab. Eine Wurmkiste aus Holz hält sich in der Regel zwischen 10 und 15 Jahren.

Wie viele Kompostwürmer braucht man anfangs?

Wenn Sie Ihre eigene Wurmkiste starten wollen, benötigen Sie rund 500 Würmer. Diese müssen der richtigen Gattung (Kompostwürmer wie: Eisenia fetida oder Eisenia andreian) angehören. Im Normalfall regelt sich der Bestand der Würmer von selbst. Die Würmer passen sich der Kistengröße und der Futtermenge an. Wenn die Maximaldichte erreicht ist, vermehren sich die Kompostwürmer nicht mehr.

Womit füttert man die Kompostwürmer?

In den Wurmkomposter dürfen ausschließlich organische, abbaubare Stoffe hineingegeben werden. Besonders gut sin rohe, kleingeschnittene und feuchte Obst- und Gemüsereste, Blätter, Eierschalen (bestenfalls pulverisiert), und Pflanzenreste. Man kann auch Zeitungspapier und Karton (solange es kein Hochglanz ist) von Zeit zu Zeit in den Wurmkomposter geben. Diese spielen tatsächlich eine wichtige Rolle und können knapp 20% der Futtermenge ausmachen. Würmer brauchen die darin enthaltenen Fasern.

Am besten ist es, wenn die das „Futter“ bereits klein geschnitten in den Wurmkomposter geben. Dadurch erhöht sich die Oberfläche und die Reste werden besser verwertet. Vermeiden Sie, das Futter zu mixen, denn dadurch verdichtet sich die Masse und die Luft kann nicht mehr zirkulieren. Die Kompostwürmen lieben Tee- und Kaffeesatz! Achten Sie jedoch darauf, dass der Kaffeesatz keine Klumpen bildet, sonst könnte schnell Schimmel entstehen.

Was kommt besser nicht in den Wurmkomposter?

Eine Rohkost-vegane Diät ist für die Würmer am besten geeignet. Vermeiden Sie auf alle Fälle Lebensmittel mit antibakterieller Wirkung, giftige, schwer verdauliche und trockene Lebensmittel sowie Knochen, Chemikalien, Milchprodukte, Zitrusfrüchte, Fleisch, Brot und Getreideprodukte. Auch gekochtes, mariniertes und gesalzenes Essen gehört nicht in den Wurmkomposter Die Kompostwürmer und Mikroorganismen könnten diese Lebensmittel zwar zersetzten, jedoch würde es lange dauern und die Gefahr bestehen, dass Sie dabei zu Grunde gehen.

Wie oft soll man den Wurmkomposter füttern?

Um zu checken, ob die richtige Menge gefüttert wurde, können Sie sich an folgende Faustregel halten: Wenn der obere Biomüll (2-4cm) entfernt wird, sollten gleich darunter die Kompostwürmer zu sehen sein. Dann können Sie sich sicher sein, dass Sie die richtige Menge gefüttert haben. Falls ein übler Geruch entsteht, wurde zu viel gefüttert!

In den ersten 6 Monaten entsteht das Mikroklima, das essenziell für den Kompostorganismus ist. Deshalb dauert es auch eine Zeit lang, bis die volle Fressleistung erreicht ist. Starten Sie also mit einer eher geringen Menge an Futter (100g Futter/Tag). Die Menge kann dann nach und nach erhöht werden. Im Normalfall passt sich die Wurmpopulation dann an die Futtermenge an. Es kann entweder täglich ein bisschen oder jeden dritten Tag eine größere Menge gefüttert werden. Sollte einmal nicht genügend Biomüll anfallen, ist das aber auch kein Problem. Die Würmer halten es auch ein paar Tage ohne Futter aus.

Was sind die Vorteile eines Wurmkomposters?

Nach etwa 4 Monaten werden Sie bemerken, dass der Müll in ein braunes Material von homogener Farbe und Konsistenz umgewandelt wurde. Dieser befindet sich in letzterem Behälter. Das ist der Moment, auf dem Sie gewartet haben. Jetzt können Sie nämlich den zersetzen Müll ernten und als natürliches Düngermittel für Pflanzen verwenden. Der Wurmhumus ist fertig und auch gleich einsatzbereit. Der sogenannte Wurmhumus, oder auch Wurmtee genannt, ist ein sehr konzentrierter Flüssigdünger. Verdünnen Sie ihn im Verhältnis 1/10 mit Wasser, wenn Sie Ihre Pflanzen gießen. Der Wurmtee enthält Pilze und Bakterien, die für das Leben des Bodens und das Wurzelsystem von Pflanzen nützlich sind. Verwenden Sie den natürlichen Dünger also möglichst schnell und lagern Sie ihn in einem offenen Behälter, damit die vorhandenen Organismen genügend Sauerstoff bekommen.

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Die Redaktion
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